Unwetter verwüsten Weinreben in Rheinland-Pfalz

Die heftigen Unwetter vom Mittwoch haben vielen Winzern in Rheinland-Pfalz erneut schwer zugesetzt: In den Weinbergen in der Pfalz und in Rheinhessen richteten Hagelschauer großen Schaden an, wie die Landwirtschaftskammer in Bad Kreuznach am Donnerstag mitteilte. Auch andernorts zog das Unwetter eine Schneise der Verwüstung und sorgte für einen Dauereinsatz von Helfern und Rettungskräften. Feuerwehren räumten vor allem im Hunsrück umgestürzte Bäume von blockierten Bundes- und Landesstraßen.

Am späten Mittwochnachmittag hatte ein Unwetter mit Sturm, Starkregen und Hagel in weiten Teilen des Landes Straßen überflutet und Bäume umstürzen lassen. Vor allem im Raum Weiden (Kreis Birkenfeld) deckte der Wind Dächer ab und knickte Bäume um, wie die Polizei Idar-Oberstein mitteilte.

Rund um Simmern im Hunsrück fiel für 11 000 Menschen der Strom aus, wie das Lagezentrum in Mainz berichtete. Zwischen Bruchweiler und Hinzerath musste eine Straße wegen umgestürzter Bäume gesperrt werden. Bei der Feuerwehr in den Kreisen Alzey-Worms und Mainz-Bingen gingen nach Angaben der Stadt Mainz rund 150 Notrufe ein.

Nach Angaben der Meteomedia Unwetterzentrale in Bochum fielen in Stromberg (Kreis Bad Kreuznach) innerhalb von 20 Minuten mehr als 32 Liter Regen auf einen Quadratmeter. Das entspreche etwa der halben Menge, die sonst im ganzen August falle. Zugleich warnten die Wetterforscher auch für den Donnerstag vor schweren Gewittern. «Die Luftmasse ist regelrecht explosiv. Bilden sich einmal Gewitter aus, wachsen diese sehr schnell zu intensiven Unwettergebieten zusammen», sagte Meteorologe Fabian Ruhnau.

Dicke Hagelkörner rissen laut Landwirtschaftskammer in vielen Lagen die Trauben von den Reben oder ließen sie platzen. Wie hoch die Schäden sind, sei dabei zunächst unklar und hänge von der weiteren Witterung ab. Denn feuchtes Wetter könne die beschädigten Trauben zum Faulen bringen - Sonne und Trockenheit ließen sie austrocknen.

Bei starken Nachtfrösten Anfang Mai waren vor allem in Rheinhessen und der Pfalz an vielen Rebstöcken die Knospen erfroren. Im Juni richtete dann Hagel in der Pfalz große Schäden an. Damals wurde Totalschaden auf etwa 1500 Hektar Rebfläche gemeldet, bis zu 6000 Hektar seien teils schwer geschädigt, zudem wurden auf 1000 Hektar Obst und Gemüse von Hagel zerschlagen. dpa