Im Gegensatz zu den meisten großen Weinnationen Europas, die die niedrigste Weinernte seit vielen Jahren zu beklagen hatten, konnte Österreich 2017 eine Lese einbringen, die mit 2,5 Millionen Hektolitern rund 25 Prozent über dem fünfjährigen Durchschnitt liegt, sagte Sabine Bauer-Wolf, die neue Kommunikationsleiterin der Österreich Wein Marketing.
Das überaus positive Resümee war nach einigen Wetterkapriolen, wie etwa den Spätfrösten im April und Mai sowie der trockenen Hitzeperiode im Sommer, nicht unbedingt zu erwarten. Der unermüdliche Einsatz der Winzer lohnte sich, und es konnten sehr reife, völlig gesunde Trauben in äußerst zufriedenstellender Menge gelesen werden.
Kräftige Weißweine, exzellente Rotweine
Die Weißweine zeigen sich kräftig, aber lebendig, fruchtbetont und sortentypisch. Grüner Veltliner, Riesling, Sauvignon, Chardonnay und Weißburgunder etwa besitzen trotz der hohen Reife des Traubenmaterials die begehrten Sortenattribute. Insgesamt kann von einer durchwegs erfreulichen Weißweinqualität ausgegangen werden.
Bei den Rotweinen führte die hohe Traubenreife zu tiefen, dunkelbeerigen Aromen und ausgereiften, samtigen Tanninen. Die Weine zeigen sich bereits jetzt harmonisch und mit animierendem Trinkfluss. Sankt Laurent, Pinot Noir, Cabernet, Merlot und Syrah fielen prächtig aus und lassen ebenso wie Blaufränkisch und Zweigelt dichte, vitale und feingliedrige Weine erwarten.
Bei den Prädikatsweinen sorgte die Botrytis 2017 für überzeugende edelsüße Spezialitäten in größerer Menge als 2016. Eiswein konnte hingegen nur sehr vereinzelt gelesen werden.