Das Weinanbaugebiet Saale-Unstrut - zu dem auch Brandenburg gehört - wächst. Im vergangenen Jahr seien Anträge für 30 Hektar neue Rebflächen bewilligt worden, teilte der Weinbauverband mit. Möglich machten das neue Regeln der EU-Kommission, die den lange geltenden Anbaustopp für Reben 2016 aufgehoben habe. Die Winzer haben jetzt drei Jahre Zeit, die bewilligten Flächen auch zu bepflanzen.
Nach Angaben des Verbands werden derzeit auf 765 Hektar Weintrauben angebaut. Seit der Wende habe sich die Anbaufläche mehr als verdoppelt. Trotzdem zählt die Saale-Unstrut-Region nach wie vor zu den kleinen unter den 13 Anbaugebieten in Deutschland. Ein Großteil der Reben wächst in Sachsen-Anhalt, hinzu kommen kleinere Flächen in Thüringen und Brandenburg. In den kommenden Jahren werde man die 800-Hektar-Marke überschreiten, hieß es.
In Brandenburg ist die Rebfläche mit 33 Hektar sehr klein. 95 Prozent davon befinden sich im südlichen Teil des Landes. Gut dreiviertel der Winzer sind Einzelunternehmer. Weinbau gab es in Brandenburg schon im Mittelalter. Für das Jahr 1173 ist ein Weinberg in Brandenburg/Havel verbürgt.
Auf dem Mitteldeutschen Weinbautag in Freyburg zeigten sich die Winzer mit dem Weinjahrgang 2016 zufrieden. «Trotz schwieriger Witterungsbedingungen mit zwei längeren Trockenperioden haben die Reben Trauben von hervorragender Qualität reifen lassen», sagte der Geschäftsführer der Winzervereinigung, Hans Albrecht Ziegler. Auch die Menge des produzierten Weins liege über dem langjährigen Mittel. Erwartet wird eine Gesamtmenge von rund 51 000 Hektolitern. Verbandspräsident Siegfried Boy, seit 24 Jahren im Amt, wurde auf dem Weinbautag für drei weitere Jahre bestätigt.
Der Verband blickt nun bereits auf den 25. Geburtstag der Weinstraße Saale-Unstrut 2018. Dazu würden Plakate mit Bildern von Weinbergen und Rebsorten aufgestellt, hieß es. Zudem sollen Künstler Skulpturen erschaffen, die ebenfalls entlang der Straße platziert werden. Geschaffen werden sollen die Kunstwerke mit Material aus der Region, wie etwa Holz von Weinreben oder Muschelkalk. dpa