Weine des Jahres 2010 - beste Weingüter in Deutschland

Winzer des Jahres:

von Winning: Meine Rieslinge des Jahres. Große Gewächse, wie sie kaum besser vorstellbar sind. Und das bereits nach der kurzen Zeit. Von Winning hat das Zeug, einige Top-Weingüter der absoluten Spitze abzulösen. Was für ein betörender Stoff - das ist die Zukunft des Rieslings! Kalkofen, Jesuitengarten und Langenmorgen sind extravagant, voll reicher Finesse, paradiesisch. Nicht von dieser Welt. Göttertrank.

Karl Schaefer: In der Pfalz hat sich viel getan, die Weine haben durchaus eine ähnliche Stilistik wie von Winning. Noch mineralischer, noch trockener, vielleicht zu viel davon, wir werden sehen. Fuchsmantel, Quetschenbaum, Gerümpel, was für herrlich altmodische Namen für diese ultramodernen Rieslinge - kristallklar, lang, animierend, der Gaumen badet im alpinen Gletscherbach.

Gut Hermannsberg: Kompliment, was das Team um Oliver Müller in der kurzen Zeit bereits geschafft hat. Die Rieslinge sind harmonisch, mineralisch, mit raffinierter Frucht, das sind Große Gewächse mit Potential!

Martin Tesch: Dr. Rocking Riesling - seine Patienten liegen im Delirium

von Racknitz/Disibodenberg: entwickelt sich hin zum Feinsten, was es an der Nahe gibt. Königsfels und Rotenfels sind schon jetzt top!

Prinz von Hessen: besonders die exzellenten Lagen Klaus und Jesuitengarten und der extravagante Dachsfilet markieren die Richtung, in die es weiterfährt. Ein altes Gut erhebt sich aus dem Dornröschenschlaf.

Schumacher: neben hochklassigen Rieslingen gibt es erstklassige Spätburgunder in Deutschland. Inzwischen so viele, das sie allen ein Buch füllen könnten. Hervorheben muss ich das Weingut Schumacher aus Herxheim, bei vielen noch ein großer Unbekannter. Eines der wenigen Weingüter, die einen mit einer Mauer umfriedeten Weinberg in Deutschland besitzen. Die Rieslinge sind fein, die Spätburgunder himmlisch. Besonders der Spätburgunder aus dem Garten R ist majestätisch: stoffige Eleganz, komplex und dicht gewebt, seidige Mineralität - ein erhabener Auftritt!

Die Entdeckungen:

Winzerhof Thörle: Meine Entdeckung des Jahres - mineralische Rieslinge aus dem Schlossberg und saftige Sauvignon Blanc. Die Roten gehören zur Spitze in Rheinhessen. Der Spätburgunder 07 aus der Saulheimer Hölle ist ein großes Gewächs. Hut ab, Johannes Thörle, von dem Weingut werden wir noch viel hören.

Koegler: mächtige Rieslinge mit teilweise weit über 14 Prozent Alkohol, die man ihnen aber nicht anmerkt - die sehr gute Balance und barocke Struktur umspielt die hohen Grade. Als Spezialität gibt es einen Rheingauer Grünen Veltliner. Die Ersten Gewächse sind Weine zum Meditieren.

Allendorf: Die Ersten Gewächse werden präziser und nerviger. Große Spätburgunder, der Quercus setzt nicht nur in großen Jahren ein überragendes Zeichen!

Gebrüder Ludwig: Eigenständige Gewächse von der Mosel. Die rassigen Steillagen-Rieslinge aus dem Thörnicher Ritsch sind jetzt schon brillant wie der Montis und lassen auf mehr hoffen. Spontan und reduktiv, die brauchen Zeit zum Atmen! Die Entwicklung der Weine vollzieht sich so rasant, da kann die Homepage nicht mithalten - Thomas Ludwig ist gerade außer Atem.

Max Müller I: Rainer Müller zeigt Flagge mit authentischen und seriösen Weinen. Der Silvaner Eigenart ist wie der Name verspricht: ein großer Wein mit komplexer Struktur und brillanter Würze. Exquisite Vinothek in Volkach.

Mario J. Burkhart, weingut-mjb.de: immer noch Deutschlands einziger echter Garagenwinzer. In einer größeren Rumpelkammer macht der ehemalige Chef de Culture vom Weingut Bernhard Huber in Malterdingen seine Weine - erstaunlich gute Grauburgunder und Spätburgunder. Der Rarus Noir ist eine Klasse für sich!

Danner: bedient die Marketing-Trommel wie kein zweiter. Eine gelungene Kollektion, die sich mit etwas mehr Präzision noch weiter verbessern lässt. Der Rosé Exot sticht als eigenständiger Wein heraus

Österreich:

Moric: Für mich die besten Blaufränkisch in Österreich. Damit zählen sie zu den besten Rotweinen des Alten Europas. Der Neckenmarkter Alte Reben aus 06 war eine Ansage, Parker gab im 95 Punkte.

Laurenz V., Men in Grun: sunny, singing, friendly - das ist effizientes Marketing. Der Charming Veltliner ist einfach wunderbar. Kürzlich bei einer Verkostung mit Lenz Moser und Manfred Klimek alle sechs Jahrgänge des Charming verkostet. Großes Kino! Die singing Veltliners gibt es jetzt übrigens auch in der Gerber Bar Group von Cindy Crawfords Ehemann

Robert Payr: seriöse Kollektion von Roten aus dem Carnuntum - mineralisch wuchtig und mächtig eigenständig, wie der Rothenberg Reserve

Martinshof: exzellente Veltiner und Weißburgunder. Sehr eleganter Rosé. Der Sekt Friends brut ist Klasse!

Pimpel (Göttlesbrunn): wuchtige Merlots und eine dichte Cuvee Downhill 06, die Gerhard Pimpel zusammen mit Ski-As und Weltcupsieger Michael Walchhofer macht.

Südtirol

Nals Margreid: alle Weine kristallin und mineralisch, besonders der Sauvignon Blanc Mantele. Der Merlot Anticus (Baron Salvadori) gehört zur Merlot-Spitzenklasse - alles in allem die beste Winzergenossenschaft der Welt!

Erste + Neue: innovativ und dynamisch, schicke neue Etiketten. Die Puntay Sauvignon blanc und Gewürztraminer kann ich literweise trinken, ganz zu schweigen vom Goldmuskateller

Castel Sallegg: Weltklasse-Merlots, verführerische Rosés und ein überirdischer Moscato Rosa

Frankreich:

Domaine de l'Horizon: in die Weine hatte ich mich schon im vergangen Jahr verliebt. Die biodynamisch angebauten Gewächse überzeugen mit strahlender Kontinuität. Egal ob der weiße Patriot oder die beiden Rouge - absolut mineralisch, präzise Eleganz, Länge und Größe. Die Entdeckung in Süd-Frankreich!

Argentinien

Terrazas de los Andes: Die Malbec sind ausgezeichnet - vor allem der Reserva Malbec 2008 und natürlich der Cheval des Andes (2006!), in Zusammenarbeit mit Cheval Blanc - wie Direktor Herve Birnie-Scott mich und Martin Lambeck im Fischers Fritz überzeugen konnte.

Zu den Rotweinen

Zu den Weißweinen

Die Sekte 2010

Die Entdeckungen