Damals im Jahr 1876 öffnete in der Mitte Bangkoks direkt am Chao Phraya River das Oriental Hotel seine Pforten. Das erste Hotel in Thailand (damals noch Siam) überhaupt, und auch das erste Hotel in Süd-Ost-Asien. Das legendäre Raffles in Singapur folgte er erst 20 Jahre später.
Inzwischen das Haus in Bangkok indes kräftig gewachsen. Modern und mit vielen Auszeichnungen bewertet aber immer noch ein wenig im Kolonialstil. Bis zum 140. Jubiläum am 24. April 2016 soll dann auch das historische Gebäude wieder wie einst empfangsbereit sein. Doch auch jetzt schon zählt das nun als Mandarin Oriental firmierende Haus zum Besten, was die thailändische Hauptstadt zu bieten hat.
Nicht zuletzt wegen des Services. Stehen doch den 363 Zimmern und Suiten immerhin 1200 Mitarbeiter gegenüber. Davon allein 330 Köche und 70 Bäcker. "Wir sind eines der kulinarischen Hotspots in Bangkok", erzählt Verkaufsdirektor Michael Nurbardin. Selbst in einem der schönsten und edelsten Shoppingcenter Siam Paragon der Stadt ist Mandarin mit einem Shop vertreten. 18.000 Macarons gehen dort pro Woche über den Ladentisch.
Allerdings - in Thailand gibt es keine Michelinbewertungen. So fliegt man die sterngekürten Chefs eben ein. Gerade war Karlheinz Hauser zu Gast. Eine Woche lang präsentierte sich der Hamburger, der dort zwei Michelinsterne im Restaurant Seven Seas auf dem Sülberg sein Eigen nennt.
Mit drei Kollegen und etlichen Zutaten war er nach Fernost gereist. 40 Liter Sauce, Trüffel, 40 Rehrücken, 200 kg Jakobsmuscheln, 12 Körbe Steinpilze und sogar den Gin von Monkey 47 aus dem Schwarzwald im Gepäck. "Wir wollten hier zeigen wie unsere internationale-europäische Küche ausschaut", erzählt Hauser. Und außerdem komme man immer auch mit neuen Eindrücken und Ideen zurück, die dann wiederum vielleicht Einzug auf der heimischen Karte finden.
Sechs Abende kochten Hauser und sein Team. Jeden Abend war das Restaurant Lord Jim's bis auf den letzten Platz ausgebucht. Lord Jim's ist eines von neuen Restaurants im Haus. "Die Thailänder lieben guten Essen und sind sehr an neuem interessiert", sagt Nurbardin. Etliche fliegen gar irgendwohin in die Welt (vor allem nach Japan), um zu probieren. "Wir bieten das hier in Thailand und wie man sieht, wird es gut angenommen", so der Mandarin Manager.
Der Name des Restaurants ist wie so manches im Hotel einem Roman entnommen. Etliche Schriftsteller fanden im Haus in den zurückliegenden Jahren ihr Heim auf Zeit. So trägt jede der 18 Suiten einen berühmten Namen. Sommerset Morgan, der sein The Gentleman in the Parlour hier schrieb, Joseph Conrad, Norman Mailer, Vidal Gore, John le Carré und auch Barbara Cartland sind einige. Jede der Suiten trägt ein wenig die Handschrift ihres Namensgebers. Und bei dem Ausblick vom Balkon der jeweiligen Suiten kann man sich gut die Inspiration vorstellen.
Selbst wenn man nicht im Mandarin Oriental wohnt, was zu den teuersten Hotels der Stadt zählt, gibt es doch Gründe mal rein zu schauen. Entweder wenn wieder mal ein Gastkoch am Herd steht oder auch für einen Besuch im Sala Rim Naam. Dieses traditionelle thailändische Restaurant lieg auf der anderen Seite des Flusses. Dort wo auch der Hotelspa angesiedelt ist. Ein hoteleigenes Boot pendelt ständig hin und her. Im Sala Rim Naam wird exklusives Thai-Food geboten, gewürzt mit traditioneller Musik und Tanz.
Zum Abschluss dann noch einen Mai Tai Cocktail in der Bamboo Bar (übrigens auch die älteste Jazz-Bar Thailands), die gleich neben dem Urwaldgefühl vermittelnden Pool liegt, und ein perfekter Hoteltag geht zu Ende ... www.mandarinoriental.com