DLG kürt Jungwinzer des Jahres 2021 Ausgezeichnete Weintalente

Die DLG (Deutsche Landwirtschafts-Gesellschaft) hat jetzt die Jungwinzer des Jahres 2021 gekürt. 54 junge Talente aus zahlreichen Anbauregionen Deutschlands bewarben sich auch in diesem Jahr um den Nachwuchspreis der deutschen Weinwirtschaft.

Eine Fachjury wählte aus den besten deutschen Weintalenten die Sieger aus. Erstplatzierter wurde Nicolas Olinger vom Weingut Gebrüder Müller – Familie Olinger aus Iphofen (Franken). „Vizemeister“ darf sich Manuel Wild, Weingut Wild aus Gengenbach (Baden), nennen. Den dritten Platz belegt mit Felix Reich, Winzergenossenschaft Divino Nordheim Thüngersheim eG, ein weiterer Jungwinzer aus Franken.
 
Die gezielte Förderung des deutschen Winzernachwuchses ist ein besonderes Anliegen der DLG. In insgesamt drei Runden des DLG-Jungwinzerwettbewerbs stellen die jungen Talente ihr Wissen und Können unter Beweis. Im Rahmen der Qualifikationsrunde wird das Fachwissen in den Bereichen Oenologie, Wein-Sensorik und internationale Weinwirtschaft in Theorie und Praxis geprüft. In der zweiten Runde wird die Qualität der Weine im Rahmen der Bundesweinprämierung bewertet. In der Finalrunde stellen sich die besten Teilnehmer schließlich den Fragen einer Fachjury aus Weinexperten, welche die Sieger unter den besten deutschen Weintalenten ermittelt.

Porträts der Preisträger - Jungwinzer des Jahres 2021

1. Platz: Nicolas Olinger
Weingut Gebrüder Müller – Familie Olinger, Iphofen (Franken)

Nach seiner Ausbildung zum Winzer in Franken entdeckte Nicolas Olinger (Jahrgang 1988) den Weinbau auf der Südhalbkugel in Neuseeland. Zurück in Deutschland lernte er verschiedene Weinstile, den Weltweinbau und die Getränkewelt in der Fortbildung zum IHK-geprüften Sommelier in Berlin kennen. Für den betriebswirtschaftlichen Hintergrund im eigenen Betrieb schloss er das Studium der Internationalen Weinwirtschaft an der Hochschule Geisenheim erfolgreich ab. Bereits mit dem Jahrgang 2015 erfüllte sich der Jungwinzer den Wunsch nach seiner eigenen Weinlinie unter dem Familiennamen Olinger. Den Weinanbau stellte er auf ökologische Wirtschaftsweise (Bioland seit 2020) um und im Keller greift er am liebsten gar nicht ein.
 
„Wir leben mit und von der Natur. Das ist unsere Philosophie, die unser Slogan ‚Wein & Natur‘ auf den Punkt bringt. Ökologie und Nachhaltigkeit sind für uns eine Frage der inneren Haltung, die von der Liebe zur Heimat Iphofen in Unterfranken geprägt ist. Unsere Weine entstehen aus dem Bauch heraus. Jedes Jahr anders, ohne festen Plan, aber mit viel Gefühl. Die Lese von Hand und ein schonender langsamer Weinausbau sind uns sehr wichtig. Spielen können wir mit einem bunten Satz aus verschiedenen traditionellen Rebsorten, hauptsächlich Silvaner in verschiedenen Qualitätsstufen. Mein persönliches Augenmerk liegt vor allem auf den Burgundersorten wie Chardonnay, Weißburgunder, Auxerrois und Spätburgunder.“
 
2. Platz: Manuel Wild
Weingut Wild, Gengenbach (Baden)

Der studierte Oenologe und Edelbrandsommelier Manuel Wild (Jahrgang 1991) ist der älteste von drei Brüdern. Schon immer hat er Verantwortung, Herausforderung und große Aufgaben gesucht und mit der Gründung des eigenen Weinguts 2015 auch gefunden. Zuvor sammelte er bei vielen namhaften Weingütern in der Region und der ganzen Welt wertvolle Erfahrungen und Inspirationen. Von Anfang an wusste er, dass seine Weine laut und ausdrucksstark sein sollen mit nur minimalistischem Eingriff in den Entstehungsprozess. Seine Kollektion reicht heute vom fruchtigen Riesling bis hin zum tiefgründigen Pinot Noir und preisgekrönten Chardonnay. Zusammen mit seinen Brüdern, die sich vor allem um die angegliederte Brennerei kümmern, führt er den elterlichen Betrieb in die Zukunft.
 
3. Platz: Felix Reich
Winzergenossenschaft Divino Nordheim Thüngersheim eG (Franken)

 
Aufgewachsen in einem Familienweingut an der Volkacher Mainschleife sammelte Felix Reich (Jahrgang 1993) viele Erfahrungen im Weinbau und Keller. Nach dem Weinbau- und Oenologie-Abschluss in Geisenheim 2016 und diversen Praxiserfahrungen auch in Übersee landete Felix Reich wieder in heimischen Gefilden bei der Winzergenossenschaft Divino Nordheim Thüngersheim. Hier startete er seine berufliche Karriere als Weinbaumanager, bevor er Kellermeister wurde. Seit einem Jahr steuert er als Technischer Betriebsleiter die Prozesse im Weinberg, Keller und in der Füllung. Aktuell befindet sich der Jungwinzer im berufsbegleitenden MBA-Studium „Management in der Weinwirtschaft“ in Geisenheim, um seine Expertise noch breiter für zukünftige Aufgaben aufzustellen.