Gault&Millau Deutschland "Kündigung des Lizenzvertrags"

Eine "Klarstellung" des Gault&Millau aus Paris schockt heute nachmittag die Redaktion der Gourmetwelten. Wir veröffentlichen das in seiner Art sehr ungewöhnlich und unprofessionell wirkende Geschäfts-Dokument im Original, zunächst ohne Kommentar, da zum jetzigen Zeitpunkt nicht erkennbar ist, auf welche Bereiche und Ausgaben sich die Kündigung bezieht - und ob sie überhaupt rechtens ist.

Das zunächst genannte Datum "16. Februar 2024" ließ zunächst vermuten, dass die Stellungnahme von der beauftragten Agentur erst zu einem späteren Datum verschickt werden sollte. In einer zweiten Aussendung zwei Stunden später wurde das Datum auf "16. November 2023" korrigiert.

Hier die Stellungnahme der Geschäftsführung von Henris Edition: "Wir haben einen bestehenden Lizenzvertrag, der steht nicht zur Debatte", sagte uns Hans Fink, "wir werden die Lizenz weiter ausüben und alle juristischen Schritte prüfen."

Zum 3. Akt: Gerichtsentscheidung des OLG

Hier die Stellungnahme Gault&Millau Paris im Original:

"Klarstellung zur Kündigung des Lizenzvertrags mit dem bisherigen deutschen Partner

Gault&Millau informiert hiermit die Öffentlichkeit und unsere Geschäfts-Partner über die Kündigung des Lizenzvertrages, der uns mit unserem ehemaligen deutschen Partner, der Firma Henris, verband. Diese Entscheidung, die nach reiflicher Überlegung getroffen wurde und seit dem 16 Februar 2024 (sic, nach Eratum 16 November 2023) wirksam ist, ist die unmittelbare Folge eines Zahlungsausfalls und der Verletzung weiterer vertraglicher Verpflichtungen aus unserem gemeinsamen Lizenzvertrag.

Mit großem Bedauern mussten wir feststellen, dass der ehemalige Partner trotz der offiziellen Beendigung unserer Zusammenarbeit weiterhin den Namen Gault&Millau verwendet und ein Bewertungssystem sowie Geschäftspraktiken nutzt, die in keiner Weise die Standards, die Ethik und die Werte widerspiegeln, für die unsere Marke seit ihrer Gründung steht.

Gault&Millau weist ausdrücklich jede Verbindung mit den Bewertungssystemen und -Methoden zurück, die derzeit von dem genannten ehemaligen Partner angewandt werden und die von unserer Marke weder genehmigt noch bestätigt wurden.
Wir distanzieren uns klar von solchen Praktiken, die geeignet sind, sowohl Branchenprofis als auch die breite Öffentlichkeit zu täuschen.

Unser Engagement für Spitzenleistungen und Transparenz bleibt unerschütterlich. Gault&Millau wird auch weiterhin die hohen Qualitätsstandards verfechten, die unsere weltweite Reputation begründet haben.

Wir arbeiten aktiv an Lösungen, um sicherzustellen, dass die Werte und die Integrität unseres Guides gewahrt bleiben und das Vertrauen unserer Leser und Partner erhalten bleibt. Darüber hinaus befindet sich Gault&Millau in fortgeschrittenen Verhandlungen mit einem neuen deutschen Partner, der daran arbeiten wird, unseren Guide wieder gemäß unserer Bewertungskriterien und Werte zu vertreten.

Wir rufen das geneigte Publikum auch zur Wachsamkeit gegenüber Informationen auf, die aus nicht autorisierten Quellen stammen könnten, die fälschlicherweise behaupten, Gault&Millau zu sein. Wir danken Ihnen für Ihre Unterstützung."

Hier geht es zur Stellungnahme der Henris Edition