Vom 18. September bis 3. Oktober - die Zeit in der das Oktoberfest stattfinden soll - wollen mehr als 50 Münchner Wirte ihre Gaststätten wie schon im Vorjahr im Oktoberstil schmücken und Wiesn-Schmankerl anbieten. Die Aktion sei im Vorjahr ein Erfolg gewesen, so dass sie dieses Jahr unabhängig vom Oktoberfest wiederholt werden solle.
«Die Menschen freuten sich über unsere Wiesn-mäßig geschmückten Gasthäuser und die typischen Oktoberfest-Schmankerl», sagt Peter Inselkammer, Sprecher der Wiesnwirte. Überall in der Stadt seien Menschen in Tracht unterwegs gewesen.
Es gebe ausgefeilte Hygienekonzepte, betonte Gregor Lemke, Sprecher des Vereins der Münchner Innenstadtwirte. Die Wirte wollten mit der Aktion Wiesn-Flair in die ganze Stadt bringen.
Die Entscheidung darüber, ob das Oktoberfest trotz der Corona-Pandemie stattfinden kann, ist noch nicht gefallen. Als wahrscheinlich gilt eine neuerliche Absage, da viele andere Volksfeste bereits gestrichen wurden. dpa
München auf Distanz zu Dubai-Plänen
Die Stadt München geht auf Distanz zu den Plänen eines Oktoberfests in Dubai. Bierfeste gebe es überall, sagte der Münchner Wirtschaftsreferent und Wiesn-Chef Clemens Baumgärtner (CSU) heute. Aber: «Es gibt nur ein echtes Oktoberfest, und das ist in München», sagte Baumgärtner. «Wir werden alle juristischen Möglichkeiten prüfen, um unser Münchner Oktoberfest zu schützen.»
Die Stadt teilte zudem schriftlich mit: «Die jetzt bekannt gewordenen Pläne werden von den Veranstaltern des Events in Dubai weder im Auftrag noch mit Zustimmung der Landeshauptstadt München verfolgt.»
Weder den Münchner Wiesn-Wirten noch den Schaustellern sind bisher Kollegen bekannt, die in Dubai dabei sein wollen. «Mir ist keiner bekannt, der hinfährt», sagte der Vorsitzende des Münchner Schaustellerverbandes, Peter Bausch, der dpa. Ähnlich äußerte sich der Sprecher der Wiesnwirte, Peter Inselkammer.
Das Oktoberfest in Dubai wäre keineswegs das erste Bierfest, das unter diesem Namen firmiert. Mehr als 2.000 Nachahmer gab es nach Schätzungen vor der Pandemie weltweit. 2020 dürften die allermeisten ausgefallen sein. dpa
"Oktoberfest" bald geschützte Marke? EU veröffentlicht Antrag
Die EU-Behörde für geistiges Eigentum (EUIPO) hat nach fünf Jahren den Münchner Antrag auf Schutz der Marke "Oktoberfest" veröffentlicht. Die Stadt will Wildwuchs vorbeugen.
Das "Wiesnglupperl" ist als Marke von der EU geschützt, nicht jedoch das "Oktoberfest". Das könnte sich bald ändern. Patent- und Markenanmeldungen sind für langwierige Verfahren bekannt, jetzt nach fünf Jahren hat die EU-Behörde für geistiges Eigentum (EUIPO) den Münchner Antrag auf Schutz der Marke "Oktoberfest" veröffentlicht.
Nun läuft noch die Einspruchsfrist bis Ende Juli, wie die im spanischen Alicante ansässigen EU-Beamten auf ihrer Webseite schreiben.
Die Münchner Stadtverwaltung will damit dem weltweiten Wildwuchs von Oktoberfest-Profiteuren vorbeugen. Geschützt werden soll der Begriff für 22 "Produktklassen" von Seife über Kreditkarten bis zum Uniformverleih. Ein Schutz der Marke Oktoberfest würde nicht bedeuten, dass die zahllosen Oktoberfest-Imitate von Brasilien bis Malaysia nicht mehr stattfinden könnten, aber künftig wäre eine Erlaubnis dafür notwendig.
Bereits als Marken geschützt sind zahlreiche Begriffe im Zusammenhang mit dem Begriff "Wiesn", der international weit weniger bekannt ist als "Oktoberfest". Geschützt ist dabei keineswegs nur die "Wiesn" als solche, sondern auch die "Oide Wiesn", "Wiesnbier", "Wiesnkönig", ebenso "Wiesnglupperl" - das sind mit Namen gravierte Wäscheklammern - "Wiesnschönheit" und "Wiesn-Vegetarier", um nur einige Beispiele zu nennen. Hinter diesen letzteren Marken stehen Geschäftsleute und nicht die Landeshauptstadt. dpa
In britischen Pubs wird das Bier knapp
Nach dem unerwartet großen Durst der ersten Gäste wird in britischen Pubs langsam das Bier knapp. Die Nachfrage in den ersten Wochen habe «alle Prognosen übertroffen», erzählte der Chef der größten Pub-Kette Mitchell & Butlers, Phil Urban, der «Financial Times». «Die Zulieferer sind nicht in der Lage, schnell genug hinterherzukommen.» Man habe nun angefangen, die eigenen Bestände in die am stärksten besuchten Pubs zu bringen.
Pubs und Restaurants dürfen in England seit dem 12. April in den Außenbereichen wieder Gäste bedienen, in Schottland und Wales seit Anfang der Woche. Das sonnige Wetter der vergangenen Wochen und die gelockerten Kontaktbeschränkungen sorgten seither für volle Biergärten auch an vielen Abenden unter der Woche. Nach einer Analyse von Oxford Market Watch lagen die Umsätze in der ersten Woche der Lockerungen in England fast zwölf Prozent über dem gleichen Zeitraum in 2019 - obwohl bislang nur die Außengastronomie öffnen darf.
Die Budweiser Brewing Group UK & Ireland, die unter anderem die in vielen Pubs ausgeschenkten Biere Stella Artois und Camden Hells herstellt, braut dem «Financial Times»-Bericht zufolge derzeit rund um die Uhr. Kleinere, unabhängige Brauereien hingegen haben oft nicht genug Personal, um ihre Produktion massiv hochzufahren. dpa