Der Titel «Winzer des Jahres» geht in diesem Jahr an ein Vater-Sohn-Duo. Der Präsident des Fußball-Bundesligisten SC Freiburg, Fritz Keller, und sein Sohn Friedrich aus Vogtsburg am Kaiserstuhl in Baden werden im Gault&Millau Weinguide ausgezeichnet.
«Gemeinsam schreiben die beiden die Geschichte fort - die Weine sind expressiver und persönlicher denn je», urteilten die Experten. Dafür gab es vier von fünf möglichen Trauben. Vier Trauben stehen für «Deutsche Spitze», fünf wären «Weltklasse».
«Das ist das Beste, was einem passieren kann, dass mein Sohn Friedrich in meine Fußstapfen tritt und die gleiche Sprache spricht und dass er das, was man vorher gemacht hat, etwas zeitgemäßer noch umsetzt», sagte Fritz Keller der Deutschen Presse-Agentur. Er freue sich, dass der Gault&Millau «vor allem trockene Weine mit den höchsten Punktzahlen ausgestattet hat».
Baden sei eine Region, in der es «nicht um Popelweine» geht, sondern um Weine, die man genieße. «Vielleicht sollten sich auch einige von dieser Süßwelle entfernen und ernst zu nehmende Weine machen, handgemachte Weine.» Dann sehe er für badische Weine gute Chancen - «auch international».
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«Aufsteiger des Jahres» im Gault&Millau Weinguide wurde Albert Behler vom Weingut Karthäuserhof in Trier, das aus Sicht der Tester erst an Strahlkraft verloren hatte und unter Behler eine «Wiedergeburt» erlebte.
Die «Entdeckung des Jahres» kommt aus Rheinhessen: Simone Adams übernahm 2010 nach dem Tod des Vaters über Nacht das Familienweingut AdamsWein und stellte es aus Sicht der Weintester konsequent neu auf. Sieben Weine erhielten in diesem Jahr die Höchstnote von 100 Punkten.
Für den Gault&Millau Weinguide 2019 hat ein 18-köpfiges Team 1065 Weingüter und 11 500 Weine getestet. dpa