Der Schwof des Vereins Berliner Kaufleute und Industrieller ist mit 3000 Gästen nicht nur der größte Ball der Saison. Neben der Aids-Gala und Bundespresseball gehört er auch zu den best angezogensten Vergnügungen dieser Art in der Hauptstadt.
So auch wieder in diesem Jahr im Hotel Interconti. 3000 Flaschen Wein wurden geleert, wohl fast genau so viele Flaschen Champagner, auch 3000 Liter Bier flossen und an insgesamt 180 Bars und Büffets wurde reichlich geschlemmt. Gegen Mitternacht dann mit der obligatorischen Currywurst.
Ganz entspannt tummelte sich Ex-Regierender Klaus Wowereit, zwar ohne seinen Begleiter Jörn, dafür aber umso mehr in Tanzlaune. Die bekam Nanna Kuckuck zu spüren, die sich unversehens mit Wowereit beim Walzer wiederfand. Führen kann er immer noch. Und immerhin ist er ja nun auch im Präsidium des VBKI und damit so eine Art Gastgeber.
Wowereit stach jedoch auch noch in andere Beziehung heraus: Er trug einen Frack. Neben VBKI-Chef Markus Voigt war er damit in der Minderheit. Ansonsten Smoking und Ballkleider. Genau drei trugen übrigens das Label Nanna Kuckuck. Ansonsten eher Stangenware und ein Rosa-Mädchen-Prinzessinen-(Alb)Traum. Aber trotzdem. Wie gesagt stilvoller als bei den meisten Berliner Veranstaltungen.
Voigt beklagte in seiner Rede erst einmal den Schiedsrichter-Fehlgriff vom Nachmittag beim Spiel Hertha/Bayern. Für Minuten Nachspielzeit waren angesetzt, nach sieben Minuten schafften die Bayern dann noch den Ausgleich. Das roch für viele nach: Hier wird so lange gespielt bis Bayern ein Tor schießt.
Außerdem bemängelte Voigt den "Fehlstart" des Berliner Senats. Immerhin zwei Protagonisten hörten dies. Innensenator Andreas Geisel und Wirtschaftssenatorin Ramona Popp. Mit dabei im Getümmel auch Bundeswirtschaftsministerin Brigitte Zypries und Abgeordnetenhauspräsident Ralf Wieland. Aber auch etliche andere wirklich wichtige, die auch wirkliche Leistungen vorzuweisen haben. So Diskusheld Robert Harting mit ebenfalls Diskus-Ehefrau Julia und Handballtrainer Bob Henning.
Trotz der 3000 Gäste kam nirgends wirklich Gedränge auf. Das Interconti zeigte sich wieder von seiner besten Seite. Die besten Häppchen kredenzte in der 14. Etage Hugos-Chef Eberhard Lange. Kleine Kaviartörtchen sowie Gänsestopfleberpralinen. Dazu Champagner - was will man mehr! So ging es dann bis zum frühen Sonntagmorgen. Und vermutlich werden dann auch schon etliche diesen Ball für 2018 fest eingeplant haben. Dann zum 68. Mal.