Weingut Domaine des Féraud Ehemaliger Tchibo-Chef ist Winzer

Als Trompeter an der Hamburger Hochschule für Musik und Theater gestartet, leitete er nach einem Wirtschaftsstudium elf Jahre die Geschäfte von Tchibo, bis er an seinem 50. Geburtstag beschloss, sich einen Traum zu verwirklichen. "Ich komme schon seit 30 Jahren in die Provence, habe ein Haus hier und wollte einfach noch mehr Frankreich in meinem Leben". 2011 übernahm er die Domaine des Féraud im Weinbaugebiet Côtes de Provence von den Erben Louis Fourniers.

Weingut Domaine des Féraud | Ehemaliger Tchibo-Chef ist Winzer

Seine Entscheidungen, die Umstellung auf Bio und die Arrondierung der Fläche auf insgesamt 50 Hektar und 25 Hektar Weinberge, wurden von vielen belächelt, heute schätzt man sein Engagement. Die Weinberge sind in bestem Zustand, Verkostungsraum und Keller sind neu gebaut. Die Domaine des Féraud ist Bio-zertifiziert, zum Teil orientiert an biodynamischen Arbeitsweisen.

Conrad bezeichnet seinen Stil als "dynamisch Bio": "Mich interessieren wissenschaftlicher Fortschritt und Experimente auf so wichtigen Feldern, wie der Hygiene, dem Ersatz von Sulfiten und der Suche nach Lösungen für das Management von Wetterbedingungen und Wasserknappheit". Bodenbearbeitung zählt zu den täglichen Arbeiten, wie die organische Düngung, der Verzicht auf Pestizide sowie die Pflege der Biodiversität auch dort, wo keine Reben stehen. Im Keller verzichtet er "soweit möglich" auf Zusätze.

Markus Conrad: "Guter Wein sollte kein Luxus sein. Ich liebe fruchtige und frische Weine. Weine, die man nicht jahrelang aufbewahren muss. Weine, die man einfach täglich genießen kann". Bei Neuanpflanzungen konzentriert er sich auf die roten AOC Rebsorten Syrah, Grenache Noir und Cinsault. Die Weißweine macht er aus "Rolle", in Italien als Vermentino bekannt.