Im Weinjahr 2012 sorgten Fröste und Hagelunwetter für Millionenschäden. "Aufgrund gravierender Naturereignisse, wie Winterfrost, Spätfrost und massiver Hagelschläge in allen Weinbaugebieten erwarten wir heuer mengenmäßig eine etwas unter dem Durchschnitt liegende Weinernte zwischen 2 und 2,2 Millionen Hektoliter. In jenen Weingärten aber, die von den Naturkatastrophen verschont blieben, sind nach derzeitigem Vegetationsstand Weintrauben von besonders hoher Qualität zu erwarten", sagte der Präsident des Österreichischen Weinbauverbandes und Vizepräsident der Landwirtschaftskammer Niederösterreich, Josef Pleil.
Hohe Traubenqualität
"Wo es zu keinerlei Schäden durch Fröste oder Hagel kam, kann heuer mit einer Weinernte von außergewöhnlicher Qualität gerechnet werden. Der rasche Austrieb und die Trockenheit im Frühjahr, die in vielen Gebieten dann doch noch ausreichenden Niederschläge und die Hitze im Sommer sind verantwortlich dafür, dass die Vegetation im Vergleich zu den Vorjahren bereits weit fortgeschritten ist - auch im Vergleich zum sehr frühen Jahr 2011", so Pleil weiter.
"Aufgrund dieses Reifevorsprungs kann davon ausgegangen werden, dass die Weinlese heuer sehr früh beginnen wird. Im burgenländischen Seewinkel ist die Lese der Frühsorten, die vor allem für Sturm verwendet werden, bereits im Gange. Wenn die Witterung nicht massiv umschlägt, sind mit dem Weinjahrgang 2012, wie immer in frühen heißen und trockenen Jahren, Weine zu erwarten, die sich vollreif präsentieren und von höheren Alkoholgehalten und geringerer Säure geprägt sind."
Enorme Frostschäden
Winterfrost und Spätfrost im Mai setzten dem Weinbau heuer enorm zu. Vor allem das Spätfrostereignis in der Nacht vom 17. auf 18. Mai mit Temperaturen bis minus 5 Grad Celsius hat massive Ausfälle verursacht. Betroffen waren das nördliche Weinviertel (Großraum Pulkautal), aber auch alle übrigen Landesteile Niederösterreichs und das nördliche und mittlere Burgenland. Insgesamt wurden über 6.000 ha Weinflächen durch Frost beschädigt, wobei bei 4.000 ha praktisch ein Totalausfall zu verzeichnen war. Der durch Frost entstandene Schaden im Weinbau beträgt laut Österreichischer Hagelversicherung rund 14 Mio. Euro.
Auch schwere Hagelschäden
Die Weingartenböden wiesen aufgrund des Ausbleibens von nennenswerten Niederschlägen im Winter kaum Winterfeuchte auf und so waren die verstärkten Niederschläge im Frühsommer hoch willkommen. Leider haben dabei starke Unwetter in vielen Anbaugebieten massive Hagelschäden verursacht. Besonders hervorzuheben ist das frühe Hagelereignis vom 5. Mai in der Thermenregion in Niederösterreich, wo es an den noch jungen Gescheinen zu schweren Hagelschäden kam. Weitere Hagelunwetter mit erheblichen Schäden im Weinbau gab es am 5. Juli im Mittelburgenland und am 19. Juli im Weinviertel im Raum Poysdorf. Zusätzlich waren noch zahlreiche kleinere Hagelereignisse in der Steiermark zu verzeichnen. Laut Österreichischer Hagelversicherung betragen die durch Hagel entstandenen Schäden über 8 Mio. Euro.