Edelbrände aus Obststreuwiesen Biodiversität und Genießen im Einklang

Erst als Biodiversität zum Thema wurde besann man sich zum Glück auch der jahrhundertealten Kultur der Streuobstwiesen wieder.  Unumstritten ist der Geschmack der Früchte von Streuobstwiesen wesentlich intensiver und der Nährstoff- und Polyphenolgehalt höher als bei Früchten aus Obst-Plantagen. Hinzu kommt, dass die  Wiesen, auf denen Apfel-, Birnen-, Zwetschgen-, Kirschen- oder Quittenbäume einträchtig nebeneinander gedeihen, einen Lebensraum  bilden für über 5000 verschiedene Tier- und Pflanzenarten. Sie sind ein wertvolles Biotop für Insekten, allen voran für Bienen, die auf diesen wunderschönen Wiesen von chemischen Pflanzenschutzmitteln verschont sind und dafür sorgen, dass die Blüten bestäubt werden und somit aromatische Früchte entstehen können.

Diese landschaftsprägenden Streuobstwiesen mit den vielen, vom Aussterben bedrohten alten Obstsorten müssen für den Landwirt aber auch eine wirtschaftliche Perspektive bieten.

Einer der sich mit Leidenschaft dieser jahrhundertealten Baum-Historie angenommen hat und sich für die Weiterverbreitung der Streuobstwiesen vehement einsetzt, ist Fritz Wieland von der Hofbrennerei Stubenberg. «Einige Bäume auf meiner Obststreuwiese, die sich etwa auf zwei Hektar erstreckt, sind 200 Jahre alt, bringen aber immer noch Früchte mit einem ausgeprägten Charakter, den man heute in Plantagen-Früchten vergebens sucht. Zwischen den Bäumen grasen unsere Kühe die sich von den wildwachsenden Kräutern und Blumen ernähren» erzählt Fritz Wieland, der neben seiner Landwirtschaft auch eine Destillerie in der dritten Generation betreibt. «Gerade für meine Edelbrände sind die uralten Fruchtsorten optimal, da diese Aromen einzigartig sind» fährt er fort « mittlerweile sind wir eine Gruppe von 14 kleinen Schnapsbrennereien in Südostbayern,  die sich auf das Destillieren hochwertiger Edelbrände aus Streuobst spezialisiert haben. »

Das Faszinierende an diesen Destillaten ist, das diese alten, vom Aussterben bedrohten Früchte, ein unvergleichliches, individuelles Aromen-Spektrum liefern. Mittlerweile sind es bereits 40 erhaltenswerte Fruchtsorten, wie die Gelbmöstlerbirne, die Schönberger Zwetschge, die Scheiblbirne oder das niederbayerische Kriacherl, um nur einige zu nennen, aus denen bis heute 41 verschiedene Edelbrände hergestellt werden.

Beim Streuobstwiesenfest in Stubenberg, das nicht nur zum baumfreundlichsten Dorf sondern auch zu den 100 Genussorten in Bayern zählt, konnte man die exzellenten Obstbrände von fünf Brenner aus Südostbayern verkosten und kaufen.

Die Brennereien, die sich auf Streuobstwiesen-Edelbrände spezialisiert haben, präsentieren die hochwertigen Destillate in einem besonderen Design, das diese Unikate bestens zu Geltung bringt und für Wiedererkennung sorgt. Auf den Etiketten ist nicht nur der Name der alten Fruchtsorte angegeben, sondern auch, von wie vielen Bäumen es möglich war, diesen Edelbrand herzustellen.

Professor Dr. Dr. habil. Richard Balling, Ministerialrat des Bayerischen Staatsministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten, unterstrich bei seiner Rede, dass man auch von Regierungsseite aus bestrebt ist, diese bayerischen, unverwechselbaren Genussschätze tatkräftig zu unterstützen, zum Beispiel in dem man die einzelnen Akteure vernetzt und mithilft die Produkte regional und überregional zu promoten.

Mit diesen hochwertigen und beeindruckenden Edelbränden leisten die Brennereien einen wichtigen Beitrag zur Erhaltung der Streuobstwiesen, der historischen Fruchtvielfalt und für die Biodiversität. Nicht zuletzt bieten sie Genießern ein unvergessliches Geschmackserlebnis.  

Einige der Produzenten der Edelbrände aus Obststreuwiesen sind :

Fritz Wieland - hofbrennerei-stubenberg.de

Andreas Franzl – www.hofbrennerei.de

Siglinde und Benedikt Pointer - pointner-edelbraende.de

Andreas Kaindl – www.gartenzeit.de

Hans-Georg Uhrlandt - listegg.de

 

Mehr Infos über Streuobstwiesen und daraus hergestellte Edelbrände:

www.streuobst-blueht.de

www.bayern-brand.de

www.edelbrandsommeliers.de

Eure Monika Kellermann