Im Jahr 1997 hat Berlin Partner den Wettbewerb Berliner Meisterkoch ins Leben gerufen. Der Wettbewerb zeigt jedes Jahr aufs Neue: In vielen Berliner Restaurants wird auf höchstem Niveau gekocht. Mit der Gastronomie entwickelt sich auch der Meisterköche-Wettbewerb. 2008 kam die Kategorie Aufsteiger des Jahres dazu, die der dynamischen Entwicklung Rechnung trägt und in der großen Szene eine wichtige Orientierungshilfe bietet. Auch in diesem Jahr sind wieder fünf junge Köche mit interessanten Restaurants in der engeren Auswahl.
5. Kevin Alder, Dos Palillos, Hotel Casa Camper
Von außen erinnert das Dos Palillos in Mitte an eine durchgestylte Sushi-Bar. Auch die Raumaufteilung ist aus der Sushi-Bar bekannt: Es gibt nur wenige Tische. Die Gäste sitzen vor allem am Tresen und schauen, nur durch eine Glasscheibe getrennt, den Köchen bei der Arbeit zu. Doch der Blick in die Speisekarte macht schnell klar: Hier handelt es sich nicht um ein Sushi-Restaurant, eher geht es sehr unkonventionell zu.
Austern mit Sake, Japo-Burger und Knusperhühnchen mit Curry findet man dort. Kreativität und Experimentierfreude werden groß geschrieben. Eine Zuordnung fällt schwer. Auch auf der Webseite des Restaurants wird die These zurückgewiesen, das Dos Pallilos sei ein asiatisches Restaurant. Doch viele der angebotenen Dumplings erinnern eher an Tapas und tatsächlich ist das Dos Palillos ein Ableger des gleichnamigen Restaurants in Barcelona, das bereits von sich Reden gemacht hat und offensichtlich über beste Beziehungen zu galizischen Fischern verfügt. Das jedenfalls legen Vielfalt und Qualität der Fischtapas nahe.
Bei so viel Crossover wundert man sich nicht mehr, dass der Aufsteiger, der für diese asiatisch-spanische Küche nominiert ist, Engländer ist. Der 26jährige Kevin Alder kommt aus Sheffield. Er kocht in enger Absprache mit der Küche in Barcelona, die von Albert Raurich geleitet wird.
Wer Hunger bekommen hat und die besondere Küche des Dos Palillos probieren möchte, sollte vorher reservieren. Die Qualität der Küche hat sich nämlich längst rumgesprochen.
4. Roel Lintermans, Les Solistes by Pierrre Gagnaire, Waldorf Astoria Berlin